Ein aufregender Tag mit frühen Vögeln, Waldkauzrettung und Besuch im Staatsgefängnis

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Mein Tag auf der Festung begann ungewöhnlich früh. Ich hatte mich mit den Early Birds – einer handvoll Hobbyfotografen zum Fotografieren der Morgenstimmung um sieben am Kassenhäuschen verabredet. Diesmal, beim dritten Anlauf, sollte endlich alles passen – oben Sonnenschein und unten Nebel im Tal. Die Aussicht war fantastisch, die Fotoergebnisse können sich sehen lassen. Leider konnte ich den Anblick nicht lange genießen und den Fotofreunden weder Kaffee noch Tee reichen, da bereits der nächste Termin auf mich wartete.

Der Frühe Vogel fängt den Wurm… oder die „Fotogeier“

Die Festung hatte ihre Mitarbeiter zusammengerufen um sie über die Social Media Präsenzen und den sicheren Umgang im Web zu informieren. So durfte ich einen großen Teil meiner Arbeit vorstellen und rief die Mitarbeiter natürlich auch dazu auf, mich über Ereignisse auf der Festung zu informieren. Nach der Veranstaltung dauerte es nicht lang und ich wurde von der Museologie in die Ausstellung zum Staatsgefängnis gerufen.

Aufhängen der neuen Tafel

In der Dokumentation über das Schicksal ausgewählter Insassen des gefürchtetsten Staatsgefängnisses in Sachsen wurden neue Schautafeln angebracht. Diese Geschichte war für mich von besonderem Interesse, da ein Besucher mal via Facebook auf einen Rechtschreibfehler auf einer der auszutauschenden Tafeln hingewiesen hatte. Die Firma Werbemittel Dresden hat die Tafeln gefertigt und angebracht.

Als ich in einer nächsten Besprechung saß, klingelte das Telefon erneut. Ein Greifvogel wäre im Schacht des Panoramaaufzugs aufgefunden worden. Als ich dazu kam, sah ich, dass das Tier reglos da lag, aber noch atmete. Der Panaoramaaufzug musste für die Rettungsaktion kurzfristig gesperrt werden.

Waldkauz im Aufzugsschacht

Einer unserer Mitarbeiter nahm ihn vorsichtig in einem Tuch hoch und verfrachtete ihn in einen Korb. Und nun wohin? Nach einigen Telefonaten fand sich ein Mitarbeiter des Nationalparks Sächsische Schweiz, der sich der Sache annahm.

Rettungsaktion

Nach dem Mittag kam der Mitarbeiter des Nationalparks um den scheinbar verletzten Vogel abzuholen. Das dann als Waldkauz identifizierte Tier wurde plötzlich mobil und flatterte aus dem Korb, so dass es der Parkwächter untersuchen konnte.

Check up

Scheinbar hatte er nur einen Schock erlitten, die Flügel waren unverletzt. So entschlossen wir uns den Kauz ins Kriegslazarett zu bringen. Von diesem unterirdischen Bau aus geht ein kleiner Gang hinaus zur Steilwand der Festung. Außerdem ist es dort dunkel und abgeschieden. So konnte der vorwiegend nachtaktive Waldkauz in Ruhe den Tag verbringen und flog in der Nacht davon. Rettung gelungen.

Blick nach draußen