Ausbildungstag „Höhenrettung“ der Werkfeuerwehr Wacker Chemie AG auf der Festung Königstein

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Dem (Arbeits- / Ausbildungs-) Alltag entfliehen!
Den Horizont erweitern (und das nicht nur beim in die Ferne schauen von der Festung, sondern auch die Ausbildung betreffend)!
Die Teamarbeit fördern und fordern!
Das war unsere Motivation einen Ausbildungstag auf der Festung Königstein zu organisieren.

Höhenrettung bei Wacker Chemie

Wir, das Höhenrettungsteam der Werkfeuerwehr Wacker Chemie AG Nünchritz, bestehend aus 14 ausgebildeten Höhenrettern (SRHT – Spezielle Rettung aus Höhen und Tiefen) und dazugehörigen Ausbildern, tragen zur Sicherheit unserer Mitarbeiter am Standort bei. Notwendig machen dies viele hohe Gebäude und Anlagen bis über 80 Meter, sowie unzählige Behälter, Schächte, Gruben, welche unseren Betrieb prägen.

Am Montag, den 03.06.2019 war es nun soweit. Nach einer kurzen Belehrung und dem Verladen der persönlichen Schutzausrüstung (PSA) machten wir uns bei strahlendem Sonnenschein zu neunt mit drei Fahrzeugen auf den Weg und trafen gegen 8.30 Uhr an der Festung Königstein ein. Durch die Ausbilder Norman Muhs und Michael Witt wurden 2 Einsatzübungen geplant, die erste auf der Westseite an einem Felsvorsprung, die zweite auf der Südseite am außenliegenden Aufzug.

Szenario 1: Person vonFelsvorsprung retten

Nachdem wir sämtliche PSA auf die Festung zum ersten Übungsobjekt gebracht haben, wurde den Teilnehmern das erste Szenario vorgestellt und die Aufgaben erläutert. Eine über die Mauer gefallene Person, welche auf einem Felsvorsprung ca. 6-7 Meter tiefer liegt, sollte gerettet werden. Unsere Aufgabenstellung lautete: schnelle medizinische Erstversorgung des Verunfallten sowie anschließende schonende Rettung unter Begleitung eines Retters.

Im Team sollte nun die Rettung besprochen, geplant und die anstehenden Aufgaben verteilt werden.

Das Konzept sah wie folgt aus: Ein Höhenretter fährt aktiv*(1) zur medizinischen Betreuung zum Patienten ab, später unterstützt er den Retter. Zwei Weitere fahren aktiv bis zum Boden ab und bereiten den Aufbau der Seilbahn für das Schrägseil vor. Anschlagpunkte waren keine vorhanden und es mussten Erdspieße eingeschlagen werden. Der eigentliche Retter fuhr gemeinsam mit einer Schleifkorbtrage und Vakuummatratze passiv*(2) zum Patienten ab.

Nachdem das Konzept den Ausbildern vorgestellt wurde, ging es erst einmal zur Stärkung auf einen Kaffee und eine Bockwurst zum „Musketier“.

Begleitet von den Blicken vieler Besucher und mittlerweile an die 30 Grad wurde die Übung durchgeführt. Nach der erfolgreichen Rettung und dem Aufsetzen des Verunfallten am Boden, gab es sogar Applaus. Dies kannten wir so auch noch nicht und haben es ein wenig genossen.

Gegen 13.00 Uhr hatten wir wieder alles überprüft, verpackt und sind zum 2 Szenario / Übungsobjekt auf die Südseite umgezogen.
Bevor wir aber damit begannen, sind wir zum Mittagessen in das „Offizierskasino“ eingekehrt.

Szenario 2: Absturz am Aufzug

Gegen 14.00 Uhr führten wir die zweite Übung durch. Ein Monteur ist bei Wartungsarbeiten am Aufzug vom oberen Ausgang abgestürzt und auf einem darunterliegenden Träger zum Liegen gekommen. Die Aufgaben waren ähnlich wie beim ersten Szenario, nur dass diesmal die Rettungswanne von zwei Rettern begleitet werden sollte, um im freien Seil hängend den Verunfallten sicher in die Wanne zu verbringen.
Diese Übung verlangte uns bei der großen Sommerhitze alles ab und die Besucher der Festung Königstein sprachen uns reges Interesse zu. Einige Besucher aus Fernost wollten sogar daran teilnehmen.

Nach erfolgreicher Beendigung der Übungen hieß es Material sortieren und alles verstauen.
Nach anderthalb stündiger Rückfahrt gab es in der Heimat zum Abschluss noch etwas vom Grill und ein kühles Getränk.
Dies natürlich im Feierabend und ohne Seil.

Es war für alle Beteiligten ein rundum gelungener Ausbildungstag.

Für die Möglichkeit an einem so schönen Objekt mit tollem Ambiente üben zu dürfen, möchten wir uns vielmals beim Team der Festung Königstein, vor allem beim Technischen Leiter, Herrn Hochgräf, bedanken!

Mit kameradschaftlichen Grüßen

Höhenrettungsteam
Werkfeuerwehr Wacker Chemie AG Nünchritz
„Wir lassen keinen hängen“

Erläuterungen:
*(1) Aktives Abseilen:
Der Retter ist aktiv am Verfahren des Abseilens beteiligt. Er bedient das Abfahrgerät. Die Sicherung erfolgt durch Zweite oder durch ein automatisches mitlaufendes Sicherungsgerät

*(2) Passives Abseilen:
Der Retter ist nicht aktiv in das Verfahren des Auf- und Abseilens eingebunden. Die Abfahr- und Sicherungsgeräte werden von Zweiten bzw. Dritten bedient. Zwei voneinander getrennte Seilsysteme (Redundanz) sind zu verwenden.

 

Wir bedanken uns ganz herzlich beim Team der Werkfeuerwehr von Wacker Chemie Nünchritz für diesen informativen Gastbeitrag in unserem Festungstagebuch!
Das Team der Festung