Chinesisches Medienecho
Die Eröffnung der Sonderausstellung „Die Stadtmauer von Nanjing“ fand in China ein großes Medienecho. In dutzenden Medien wurden Berichte über den Besuch der chinesischen Delegation auf der Festung Königstein veröffentlicht.
Wir haben zwei dieser Beiträge übersetzen lassen, um die positive Resonanz auf die neue Sonderausstellung aus Fernost zu verdeutlichen:
当南京城墙邂逅德国国王岩堡垒
一一“南京城墙·明代皇帝的防御工事”特展开幕
Eine unerwartete Begegnung der Stadtmauer Nanjing mit der Festung Königstein in Deutschland
Eröffnung der Sonderausstellung Die Stadtmauer Nanjing: Schutzwall der Ming-Kaiser
Veröffentlichung im chinesischen Medium
Übersetzung von Cathleen Päthe
Nahe der Hauptstadt des deutschen Bundeslandes Sachsen – auf der Festung Königstein im berühmten „Elbflorenz“ Dresden, fand am 5. April um 10.00 Uhr (16.00 Uhr Pekingzeit) die Eröffnung der Sonderausstellung „Die Stadtmauer Nanjing – Schutzwall der Ming-Kaiser“ statt.
Der Nanjinger Musiker Zhen WANG eröffnete mit einem Musikstück auf der traditionellen chinesischen Zitter die feierliche Ausstellungseröffnung. Die Geschäftsführerin der Festung Königstein gGmbH Frau Dr. Angelika Taube leitete die Eröffnungsveranstaltung. Das erste Grußwort sprach die deutsche Vertreterin, die sächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Frau Dr. Eva-Maria Stange. Die chinesische Vertreterin, Frau Jibin GE vom Amt für Kultur, Rundfunk, Fernsehen, Presse und Publikation der Stadt Nanjing sprach danach ein Grußwort. Nach einem weiteren Musikstück hielt der Nanjinger Stadtmauerspezialist Guoqing YANG einen Vortrag mit dem Thema Die Stadtmauer Nanjing. Danach erklang ein weiteres Musikstück gespielt von Zhen WANG und zum Abschluss sprach Frau Dr. Angelika Taube ihre Dankesworte.
Im Anschluss daran, zeigte die Wissenschaftlerin Frau Ming’e ZHU die Herstellung von Abrieben von Nanjinger Ziegelsteinen. Schließlich besichtigte die Delegation die Festung Königstein.
Für die Ausstellung zeichnen das Schutz- und Verwaltungszentrum der Stadtmauer Nanjing und die Festung Königstein gemeinsam verantwortlich. Erstmalig vom Ausland finanziert ist diese Ausstellung mit einer Dauer von sieben Monaten die längste Ausstellung der Stadtmauer Nanjing im Ausland. Die mehr als 650 Jahre alte Geschichte der Stadtmauer wird mittels Ziegelsteinen, Abrieben der Inschriften, einer mingzeitlichen Rüstung, Modellen von Abwehrgeräten sowie einer kaiserlichen Robe des Kaisers Wanli der Ming-Dynastie und 40 Ausstellungsobjekten erläutert.
Für eine weitere Intensivierung des chinesisch-deutschen Austauschs, insbesondere auf dem Gebiet von Stadtmauern vereinbarten das Schutz- und Verwaltungszentrum der Stadtmauer Nanjing und die Festung Königstein im August 2016 eine dreijährige Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Stadtmauerschutzes sowie die Durchführung von Ausstellungen. Einen wichtigen Bestandteil der Zusammenarbeit stellen die Ausstellungen dar. Mit der Sonderausstellung der Stadtmauer Nanjing auf der Festung Königstein vollbringt sie einen Zeitreisen-Dialog zwischen zwei Meisterwerken chinesischer und deutscher Verteidigungsanlagen.
琴声串联南京城墙和德国国王岩堡垒的对话一一
南京古琴演奏家王震专稿
Der Klang der chinesischen Zitter schafft einen Dialog zwischen der Stadtmauer Nanjing und der Festung Königstein –
Der Nanjinger Zitterspieler Zhen WANG
Quelle: Amt für Kultur, Rundfunk, Fernsehen, Presse und Publikation der Stadt Nanjing 08.04.2017
Veröffentlichung im chinesischen Medium
Übersetzung von Cathleen Päthe
Am 5. April 2017 um 10.00 Uhr fand auf der Festung Königstein in Deutschland die feierliche Eröffnung der Sonderausstellung Die Stadtmauer Nanjing – Schutzwall der Ming-Kaiser statt. Mit Beginn der feierlichen Ausstellungseröffnung scheint der Klang der traditionellen chinesischen Zitter den geladenen Gästen auch die mehr als 650 Jahre alte Ming-Dynastie nahezubringen …
Einer der Ausstellungsräume der Festung Königstein ist der Raum in dem ihr Erbauer – August I. – seine Festbankette veranstaltete. Hier befinden sich drei Wachsfiguren, eine stellt August I. dar, eine seine Tochter und eine weitere einen preußischen Prinzen. Um den Besuchern ein Gefühl für die Atmosphäre der Bankette zu vermitteln, haben die Museumsplaner Musik aus dem 17. Jh. ausgewählt, sie hoffen so den Besuchern, einen Eindruck der damaligen Zeit vermitteln zu können, so als wären sie selbst anwesend in dieser Zeit. Die deutsche Seite wünschte, dass bei der Ausstellungseröffnung ein Gefühl für die 650 Jahre Geschichte der Stadtmauer zu spüren ist, China repräsentiert und den Gehörsinn nutzend, Musik erklingt, die aus der Zeit der Errichtung der Stadtmauer Nanjing stammt. Aus den verschiedenen chinesischen Musikinstrumenten wählte die deutsche Seite die chinesische Zitter aus. Im Jahr 2013 hat die Unesco die Kunst des Zitterspielens der Nanjinger Schule als Immatrielles Kulturerbe anerkannt. Der Vertreter des Immatriellen Kulturerbes des Zitterspiels der Nanjinger Schule und Vorsitzender der Gesellschaft der chinesischen Zitter Nanjing, Zhen WANG, spielte bei dieser Ausstellungseröffnung.
Für eine passende Begleitung der verschiedenen Abschnitte der Ausstellungseröffnung, plante die deutsche Seite drei Musikstücke ein, am Beginn, in der Mitte und zum Abschluss und verband damit die einzelnen Teile der Eröffnungsveranstaltung miteinander. Die chinesische und deutsche Seite wählte gemeinsam folgende drei Stücke aus:
Das erste: Das Abendlied eines betrunkenen Fischers, ein fröhliches Stück entstanden in der Tang-Zeit (618-907).
Das zweite: Harmonie zwischen Göttern und Mensch, ein ruhiges Stück, dass nur mit fünf Saiten der siebensaitigen Zitter gespielt wird. Das Stück wird dem Kaiser Yao (2353–2234 v. Chr.) zugeschrieben. Es leitete den Vortrag Die Stadtmauer Nanjing des Stadtmauerspezialisten Guoqing YANG ein.
Das dritte: Hohe Berge und fließendes Wasser, ein Stück, das aus der Zeit der Frühling und Herbst Periode (722 bis 481 v. Chr.) stammt. Dieses Stück beschreibt die Symbiose zweier Dinge. Und soll das Aufeinandertreffen der Stadtmauer Nanjing und der Festung Königstein und das wachsende Verständnis des anderen symbolisieren.
Nach der Ausstellungseröffnung sagte der Verantwortliche für den musikalischen Hintergrund des Films zur Nanjinger Stadtmauer, dass das zweite Stück Harmonie zwischen Göttern und Mensch eine tiefe geschichtliche Bedeutung in sich trage und habe bei ihm einen tiefen Eindruck hinterlassen. Er bedauere, dass er dieses Stück nicht für die Hintergrundmusik des Films nutzen konnte – er hatte das Stück auf der Eröffnungsveranstaltung das erste Mal gehört.
Ein weiterer Gast der Ausstellungseröffnung fragte Zhen WANG nach einer CD mit seinen eingespielten Stücken. Zhen WANG antwortete: “Eine CD aufzunehmen sei leicht, aber man muss zunächst eine Zeitlang spielen, und über eine lange Zeit profunde Kenntnisse ansammeln, gute Vorbereitung ist der Schlüssel.“
Dr. Taube hofft, dass Zhen Wang nach der Veröffentlichung seiner CD der Festung Königstein 30 CD liefert, damit den Besuchern die chinesische Zitter nähergebracht werden kann. Dies sei ein Beitrag zum tieferen Verständnis Chinas und es scheint, als sei man tatsächlich vor Ort.