Countdown zum Museumspreis 2017

Kommentare deaktiviert für Countdown zum Museumspreis 2017

Die Festung Königstein ist als eines von fünf deutschen Museen für den Europäischen Museumspreis 2017 nominiert.

Einmal im Jahr zeichnet das Europäische Museumsforum (EMF) herausragende neu eröffnete oder modernisierte Museen mit dem Europäischen Museumspreis aus. In diesem Jahr findet die Preisverleihung vom 3. bis  6. Mai im Rahmen der Feierlichkeiten zum 40. „Geburtstag“ des Europäischen Museumsforums in Zagreb (Kroatien) statt.

Unter den Nominierten für 2017 ist die Festung Königstein mit ihrer neuen, interaktiven und familienfreundlichen Dauerausstellung „In lapide regis – Auf dem Stein des Königs“.  Die Ausstellung wurde im Mai 2015 eröffnet. In 33 Räumen aufwendig gestaltet, ist sie die größte und bedeutendste Ausstellung der Festung Königstein. Sie vermittelt die faszinierende, 800-jährige wechselvolle Geschichte der Nutzung des legendären Tafelberges. 465.000 Besucher haben die Schau bereits gesehen.

Die Festung Königstein ist eines von nur fünf deutschen Museen und das einzige in Ostdeutschland mit Chancen auf den bedeutenden Titel. Eine Delegation der Festung Königstein, bestehend aus der Geschäftsführerin Dr. Angelika Taube, zwei wissenschaftlichen Mitarbeitern und einer Museumspädagogin, reist nach Zagreb, um die Bergfestung zu repräsentieren und sich mit Spitzenvertretern der besten europäischen Museen auszutauschen.
„Die Nominierung ist eine große Ehre. Sie würdigt die intensive wissenschaftliche und museale Arbeit, die wir in den letzten drei Jahrzehnten in die Verwirklichung dieser Ausstellung investiert haben“, sagt Angelika Taube, Geschäftsführerin der Festung Königstein gGmbH. „Und sie gibt uns die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch mit den derzeit progressivsten Museumsmachern in Europa. Darauf freue ich mich sehr.“

Eine Bewerbung für den Europäischen Museumspreis – wie funktioniert das eigentlich?

Erster Teil: Erstellung der Bewerbungsunterlagen
Im Mai 2016 stellte ein Team der Festung Königstein die geforderten umfangreichen Bewerbungsunterlagen zusammen:

  • Darstellung von Zahlen und Fakten zur Festung Königstein und zum musealen Angebot im Allgemeinen
  • Kurzbeschreibung der Dauerausstellung „In lapide regis – Auf dem Stein des Königs“ und ihrer Besonderheiten
  • Fotoauswahl zur Dauerausstellung

Zweiter Teil – Besuch eines EMF-Jurymitglieds auf der Festung Königstein
Im November 2016 empfing Angelika Taube Laurella Rinçon aus Paris, ein Mitglied der zwölfköpfigen Jury aus Museumsdirektoren, Kunsthistorikern, Dozenten, Kuratoren, Beratern und Experten. Rinçon zeigte sich in der Ausstellung besonders von der Vielfalt interaktiver Elemente, den Medienstationen und den innovativen Angeboten beeindruckt, mit deren Hilfe sich auch Kinder spielerisch in die Geschichte der Wehranlage vertiefen können, so die Geschäftsführerin.

Dritter Teil – persönliche Präsentation auf der EMF-Jahrestagung in Zagreb
Im Rahmen der Jahrestagung des EMF vom 3. bis 6. Mai 2017 im kroatischen Zagreb haben die Vertreter der nominierten Museen jeweils selbst Gelegenheit, ihre Ausstellung kurz vorzustellen. Danach werden sie von einem Jury-Mitglied interviewt. Während des Interviews steht ein Ausstellungsobjekt exemplarisch im Mittelpunkt. Erst dann fällt die Jury ihre Entscheidung.

Unser Exponat für Zagreb

Geschäftsführerin Dr. Angelika Taube mit dem Doppel-Weinblatt vor einer Lithographie, die das Weinfass aus dem 18. Jahrhundert zeigt

Die Auswahl eines geeigneten Exponats war gar nicht so einfach: Es sollte ein interessantes Stück Geschichte der Festung Königstein erzählen, gleichzeitig aber auch so beschaffen sein, dass es leicht zu transportieren ist. Die Wahl fiel auf ein Schmuckelement vom Königsteiner Riesenweinfass, das von 1722 bis 1725 nach dem Entwurf des sächsischen Oberlandbaumeisters Matthäus Daniel Pöppelmann auf Wunsch von August dem Starken im Keller der Magdalenenburg aufgestellt wurde.

Mit einem Fassungsvermögen von rund 250.000 Litern war es das ehemals größte Weinfass der Welt. Nur einmal vollständig mit Landwein aus der Meißner Pflege gefüllt, musste es 1818 leider wegen Baufälligkeit abgetragen werden.

Eines der wenigen Relikte dieses legendären Holzfasses ist ein originales Weinlaub-Element von der reich verzierten Frontseite, dem Fass-Spiegel. Bei der Präsentation in Zagreb wird es die besondere Beziehung zwischen dem sächsischen Kurfürsten Friedrich August I., dem Starken, und der Festung Königstein symbolisieren.

In Zagreb wartet ein straffes Programm auf unsere Delegation:

  • Die eigene Präsentation der Ausstellung und des Exponats der Festung Königstein im Interview (15 Minuten)
  • Die Präsentationen der 45 anderen nominierten Museen anschauen (jeweils 15 Minuten)
  • Besuche in verschiedenen Museen Zagrebs (Ethnographisches Museum, Museum der zeitgenössischen Kunst, Moderne Galerie, Technisches Museum Nikola Tesla, Museum der Stadt Zagreb, Museum der Gebrochenen Beziehungen u. a.)
  • Empfänge, Podiumsdiskussionen und ein Gala-Dinner nach der Preisverleihung

Wir sind sehr gespannt auf die Berichte unserer Mitarbeiter und drücken die Daumen, dass die Festung Königstein als „Europäisches Museum des Jahres 2017“ ausgezeichnet wird.

Am Freitag, den 5. Mai, zwischen 12 und 13 Uhr wird die Geschäftsführerin der Festung Königstein, Dr. Angelika Taube die Dauerausstellung IN LAPIDE REGIS präsentieren. Im Beitrag „Mission EMYA 2017 – Unser Team in Zagreb“ berichten wir aktuell über das Konferenzprogramm.

Die Delegation der Festung Königstein im Ethnographischen Museum in Zagreb: Markus Bitterlich, Dr. Angelika Taube, Maria Pretzschner, Andrej Pawluschkow (v.l.n.r.)

 

Weitere Infos zum European Museum Forum sowie zum European Museum oft the Year Award (EMYA): www.europeanmuseumforum.info