Die Magdalenenburg erstrahlt in neuem Glanz

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Die Magdalenenburg ist eines der markantesten Gebäude auf dem Festungsplateau. Durch ihre zentrale Lage ist sie für Festungsbesucher sehr präsent und vielen bekannt durch das legendäre Riesenweinfass Augusts des Starken, das sich von 1725 bis 1819 in der Magdalenenburg befand.

In den vergangenen acht Monaten erfuhr das wuchtige Gebäude mit der Instandsetzung von Dachstuhl und Gebäudehülle eine gründliche Außenrenovierung. Ziel der Sanierungsmaßnahmen war – ausgehend von der erhaltenen Bausubstanz mit den Befunden der verschiedenen Phasen der Baugeschichte – der Erhalt der Magdalenenburg im Zustand um 1901.

Starke Putzschäden ließen Niederschlagswasser in das Mauerwerk eindringen. Der Dachstuhl war seit einer Reparatur in den 1980er Jahren statisch-konstruktiv verändert und geschwächt. Die Sandsteine in den Fassaden wurden detailliert repariert, hinzu kam ein neuer mineralischer Putz mit einem Anstrich. Der Dachstuhl wurde zimmermannsmäßig instandgesetzt und die Schieferdachdeckung einschließlich Dachentwässerung und Blitzschutz repariert.

Während der Arbeiten fanden sich Spuren der historischen ovalen Fensteröffnungen, die früher den Keller des berühmten »Königsteiner Weinfasses« belüfteten. Über dem Eingang zum Wendelstein kamen Reste eines historischen Wappens aus der Renaissance zum Vorschein. Beide Befunde werden in Zukunft als Putzstruktur erkennbar bleiben. Der Wendelstein hatte in den vergangenen Jahren ein sehr flaches Notdach. Er erhielt ein neues Zeltdach nach historischem Vorbild. Am 4. November wurde schließlich die neue Wetterfahne auf das Turmdach des Wendelsteins gesetzt.

Zeugnisse für die Nachwelt

Beim Aufrichten der Wetterfahne auf dem Turmdach wurden in die Kugel eine Urkunde sowie folgende Zeitdokumente für die Nachwelt hinterlegt – eingepackt in Kupferhülsen:

  • die Tageszeitung »Sächsische Zeitung« vom 4. November 2019
  • Münzen der gültigen Zahlungsmittel
  • das Organigramm der Festung Königstein gGmbH
  • der aktuelle Veranstaltungskalender
  • ein Faltblatt der diesjährigen Sonderausstellung in der Magdalenenburg
  • zwei Speicher mit Fotos von der Festung Königstein seit 2015
  • die Baukostenaufstellung
  • die Liste der Baubeteiligten
  • der Bauablaufplan
  • ein verkleinerter Plan der neuen Turmhaube
  • und eine Handskizze vom tagaktuellen Zustand der Magdalenenburg

Zitat aus der von Dr. Ulf Nickol (Sächsisches Immobilien- und Baumanagement), Dr. Angelika Taube (Geschäftsführung Festung Königstein gGmbH) und Jens-Uwe Anwand (Architekt) unterzeichneten Urkunde:

„Möge das Bauvorhaben eine gute Vollendung finden, dauerhaft Wind, Wetter und Blitzen trotzen, weiter Zeugnis für die lange Geschichte Sachsens und der Festung Königstein ablegen und die Besucher und Mitarbeiter auf der Festung Königstein gut beschirmen!“

In die Gesamtmaßnahme investierte der Freistaat Sachsen ca. 1,3 Mio. Euro, finanziert aus Steuermitteln auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts.

Fakten zum Wendelstein

  • Höhe der wiederhergestellten Turmhaube über dem Wendelstein: ca. 4 m + 3 m Spitze mit Kugel und Wetterfahne
  • Höhe des Wendelsteinturms vom Boden bis zur Spitze: 23,90 m
  • Durchmesser der Kugel: ca. 42 cm
  • Abmessungen der Wetterfahne: ca. 1,60 m breit und 0,45 m hoch

Vom grauen Klotz zum roten Schloss

Die Fassade gab bei Untersuchungen mehrere Farbschichten preis. Schließlich erhielt die Magdalenenburg in Abstimmung mit der Denkmalbehörde und der Festung Königstein gGmbH einen Anstrich in einem warmen Ziegelfarbton und entspricht nun wieder der Bezeichnung »Rotes Schloss« vom Anfang des 20. Jahrhunderts.

P. S. Advent in der Magdalenenburg

Zum Historisch-romantischen Weihnachtsmarkt „Königstein – ein Wintermärchen“ werden die Gerüste abgebaut sein. Dann wird an den Adventswochenenden im 1. Obergeschoss die Wichtelwerkstatt ihre Türen öffnen. Dort können Kinder mit einer historischen Druckerpresse selbst weihnachtliche Grußkarten drucken oder kleine Geschenke und Weihnachtsdekoration basteln. Im 2. Obergeschoss heißt es an den Adventswochenenden „Vorhang auf!“ für Puppentheater und Marionettenspiel.