Feierliche Einweihung der Georgenburg

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Nach dem Abschluss der Sanierungsarbeiten an der Georgenburg, dem ältesten und historisch bedeutsamsten Teil der Westbebauung der Festung Königstein, wurde am 14. Juni 2018 die Schlüsselübergabe vom Sächsischen Finanzministerium an die Geschäftsführung der Festung Königstein gefeiert.

Die von der Niederlassung Dresden I des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) betreute Sanierung der Westbebauung der Festung Königstein war in zwei Bauabschnitte gegliedert. Zunächst erfolgte von 2012 bis 2014 die Instandsetzung von Kommandantenhaus, Torhaus sowie Neuem Zeughaus. Der zweite Bauabschnitt, begonnen im Oktober 2016, umfasste die Sanierung der Georgenburg und die Neugestaltung des Hofes nach historischem Vorbild.

Dabei wurden erhaltene Bauelemente wie Natursteinböden, Gewölbe und Holzbalkendecken freigelegt bzw. ergänzt und die originalen Raumzuschnitte wiederhergestellt. Daneben wurden die technischen Installationen umfassend erneuert und eine neue Stahltreppe im Erdgeschoss angefügt, über die die Besucher zukünftig auf die Georgenbastion gelangen können.

Besondere Fundstücke kamen zum Vorschein: zum Beispiel eine Tonscherbe aus dem 12. Jahrhundert und Fragmente von Notenblättern, die Handwerker vor Jahrhunderten als „Abdichtungsmaterial“ verwendeten. Die Noten konnten auf Grund der Handschrift ins 17. Jhd datiert werden. Es scheint ein Menuett im 3/4  Takt in G – Dur zu sein, das vermutlich für Oboe, Flöte oder Violine und Bc.  (Basso continuo) geschrieben wurde.

Aus diesen Noten komponierte Prof. Milko Kersten, Orchesterpädagoge am Heinrich-Schütz-Konservatorium Dresden, ein neues Musikstück, das bei der Einweihungsfeier von einem Kammermusik-Ensemble aufgeführt wurde.

Bei der symbolischen Schlüsselübergabe durch Finanzminister Dr. Haß an die Festungsgeschäftsführerin Dr. Taube gab es einen besonderen Clou: ein großer Schlüssel aus Schokolade, präsentiert auf einer großen Torte in Form eines Samtkissens, dekoriert mit essbarem „Notenpapier“.

„Fast zu schade“ fand Finanzminister Matthias Haß, als die „Festungschefin“ das Messer an das dekorative Gebäck ansetzte.

Im Anschluss an die Eröffnungszeremonie führte Dr. Angelika Taube die Gäste durch die sanierten Räume der Georgenburg.

Das erste und zweite Obergeschoss der Georgenburg beherbergt künftig Verwaltungsbereiche, ein Archiv und eine Bibliothek. Im Erdgeschoss erinnert die erneuerte Ausstellung an das berüchtigte Staatsgefängnis auf dem Königstein. Eine weitere Ausstellung dokumentiert die Baugeschichte der Georgenburg. Erstmals wird es auch eine Schau zum Alltagsleben auf der Festung um 1900 geben.

Die Kosten für den zweiten Bauabschnitt der Sanierung der Westbebauung betrugen ca. 2,4 Mio. Euro. Die Baumaßnahme wurde mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushalts.
(Quelle: Medieninformation des Sächsischen Staatsminsteriums für Finanzen, 14.06.2018).