Festung Königstein feierte 400 Jahre Johann-Georgenburg mit großem Renaissance-Fest

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Am 27. Juli 2019, hatte die Festung Königstein zu einem großen Renaissance-Fest eingeladen. Anlass war die Einweihung der zum Jagdschloss umgebauten Johann-Georgenburg vor 400 Jahren. Künstler, Musiker, Schauspieler, Tänzerinnen und Fechtmeister gestalteten ein lebhaftes Programm, das in das frühe 17. Jahrhundert eintauchen ließ.

Colorierter Stich (Ausschnitt) der Johann Georgenburg mit renaissancezeitlichem Giebel von Pinz Engelbrecht

Die Georgenburg, an der Nordwest-Seite der Festung Königstein gelegen, war ursprünglich eine böhmische Königsburg. Der sächsische Kurfürst Johann Georg I. ließ sie während seiner Regierungszeit zu einem repräsentativen Renaissancebau umgestalten.
Am 27. Juli 1619 weihte die kurfürstliche Familie mit dem Hofstaat das Gebäude ein. Seitdem wird es „Johann-Georgenburg“ oder kurz „Georgenburg“ genannt.

Festungsrundgang mit dem Kurfürstenpaar

Der Hofstaat von 1619 spielte beim Renaissance-Fest die Hauptrolle. Mehr als 60 Darsteller gestalteten einen Rundgang auf dem Plateau der Festung Königstein. Kurfürst Johann Georg I. und seine Gemahlin Magdalena Sibylla, führten den Umzug an – in originalgetreuen, aufwendig handgearbeiteten Kostümen.
Zwei Trabanten sowie der Hofmeister, der Oberhofprediger, der Festungskommandant, der Zeugmeister und der Baumeister der Georgenburg begleiteten das Kurfürstenpaar.

Es folgten Adlige, ein Lautenspieler, ein Narr sowie Fechter und Landsknechte. Unter den Darstellern waren auch Mitarbeiter der Festung Königstein und deren Kinder sowie Laiendarsteller aus der Reenactment-Szene.

Pünktlich 12 Uhr wurde die höfische Gesellschaft nach einem Kanonenschuss von Jagdhornbläsern begrüßt und dem Publikum vorgestellt.

Beim amüsantem „höfischen small talk“ delegierte der im Volksmund als „Bier-Jörg“ bekannte Kurfürst Johann-Georg I. den Anstich des Bierfasses an den Braumeister.

Anschließend brach der Hofstaat zu einem Festungsrundgang auf. Humorvoll und sehr unterhaltsam für das umstehende Publikum kommentierte das Kurfürstenpaar voll Verwunderung und Begeisterung die baulichen Veränderungen der vergangenen vier Jahrhunderte.

Als der Kurfürst den Hofstaat schließlich im Rosengarten zu Tisch bat, konnten die Zuschauer das als unterhaltsames Schauspiel gestaltete Festmahl der Adligen beobachten. Serviert wurde stilvoll auf Silber- und Zinnplatten.

Ausreichend gestärkt unternahm das Fürstenpaar mit einem Teil des Hofstaates weitere Rundgänge auf der Festung.

Historisches Biwak, Musik und Greifvogelschau

 

 

Tanzen und Fechten für jedermann

Besucher konnten sich selbst im Tanzen und Fechten wie zur Zeit der Renaissance zu üben.

 

Mit der Murmel durch die Georgenburg

An der Südseite des Alten Zeughauses gab es eine besondere Attraktion für Kinder: eine Murmelbahn, die der renaissancezeitlichen Georgenburg ähnelt. Der Pirnaer Künstler Axel Bierwolf hat sie anlässlich des Jubiläums entworfen und angefertigt.

Abendkonzert mit Alter Musik

Krönender Abschluss des Renaissance-Festes war ein Open-Air-Konzert der international bekannten Lautten Compagney Berlin. Unter dem Titel „Mit Pauken und Trompeten“ präsentierten 14 Musiker unter festlich-höfische und militärische Musik aus der Renaissance und dem Frühbarock. Zu hören waren unter anderem Werke von Claudio Monteverdi, Samuel Scheidt, Carlo Farina, Heinrich Schütz und Michael Praetorius. Das Besondere an diesem Ensemble: Neben Pauken und Trompeten sowie Violinen, Bratsche, Cello, Kontrabass und Cembalo kamen auch historische Instrumente wie die hölzerne Grifflochtrompete Zink, das Holzblasinstrument Dulcian und die gewaltige Theorbe zu Gehör.


Zum Ausklang des Festes erstrahlte ein farbenprächtiges Renaissance-Feuerwerk.