Festungstester unterwegs – Alter Schwede!
Anfang Mai 2013 machte uns ein Aufruf der Festung Königstein bei Facebook neugierig. Gesucht wurden Interessierte, die Lust haben, die Angebote und Veranstaltungen der Festung genauer unter die Lupe zu nehmen und zu testen. Ziel dabei ist natürlich, das Angebot weiter zu verbessern. Klingt interessant, dachten wir uns und schickten kurzerhand eine Bewerbung.
Wir, das sind Jörg Fischer und Mike Hannig, zwei Hobbyfotografen die die Sächsische Schweiz schon oft zu jeder Tages- und Nachtzeit kennengelernt und in unzähligen Bildern und Panoramen festgehalten haben.
Die Freude war groß, als wir Ende Mai die Information erhielten, unter den auserwählten Festungstestern zu sein. Insgesamt gibt es 15 Festungstester, die über das Jahr aktiv sind.
Rechtzeitig am 1. Juni erhielten wir einen dicken Brief, darin enthalten waren u.a. ein Festungsplan, ein Veranstaltungsplan, viele Fragebögen und das wichtigste – eine Freikarte für den Eintritt auf der Festung. Damit war der Grundstein für ausgiebige Besuche und Tests gelegt. Sofort machten wir uns am ersten Juniwochenende gespannt auf den Weg zur Festung, denn dort fand am 1. und 2. Juni eines der Veranstaltungshighlights des Jahres statt – „Die Schweden erobern den Königstein“.
Alter Schwede!
Am 1. Juni besuchten wir die Veranstaltung „Die Schweden erobern den Königstein“ auf der Festung. Der Anfahrtsweg war uns ja bereits von früheren Besuchen bekannt und somit problemlos. Von der Ferne hörten wir bereits die Kanonenschüsse von der Festung, was uns noch neugieriger machte. Vor Ort staunten wir über die vielen Besucher, die trotz strömendem Regen den Weg auf die Festung gefunden haben.
Auf dem Festungsplateau befanden sich unzählige Zelte und Lager der vielen Darsteller, die in historischen Kostümen eine interessante Schlachtnachstellung vorführten. Mit Schießpulver, Degen und Kanonen ging es hoch her. Die Besucher verfolgten das gelungene Spektakel aus allen Richtungen.
Bis auf das Wetter war es eine sehr interessante und selten erlebbare Erfahrung, so eine Schlachtnachstellung live zu erleben. Als Besucher kann man direkt neben den kämpfenden Darstellern stehen und das ganze hautnah mitverfolgen.
Es hatte uns sogar so gut gefallen, dass wir am zweiten Tag nochmals kommen wollten. Leider musste die Veranstaltung aber aufgrund des akuten Dauerregens abgebrochen werden. Wir fanden dennoch, das diese Entscheidung richtig und im Sinne der durchweichten Schausteller waren, die auch die Nacht in ihren feuchten Zelten verbracht hatten. Die Wiesen standen bereits vollständig unter Wasser.
Der auch die nächsten Tage andauernde Starkregen hatte leider zur Folge, dass die Elbe unterhalb der Festung immer mehr über die Ufer trat.
Land unter …
Hochwasseralarm! Immer neue und beängstigende Nachrichten konnte man in Radio und Fernsehen nicht nur aus der Sächsischen Schweiz hören, die Elbe stieg und stieg. Zu Dokumentationszwecken waren wir am 6. Juni zum Hochwasserscheitel der Elbe auf der Festung und blickten besorgt ins Elbtal nach Königstein. Scheinbar friedlich floss die Elbe durchs Tal. An der Aussicht in Richtung Königstein befindet sich eine Dokumentationstafel mit einem Bild des Hochwassers von 2002. Beim Betrachten dieses Fotos und dem realen Anblick lief es uns eiskalt den Rücken herunter, wieder stand die Stadt Königstein großflächig unter Wasser.
Ein besonderes Lob geht an dieser Stelle an die vielen freiwilligen Helfer. Auch die Festungsmitarbeiter riefen eine Spendenaktion ins Leben, bei der später 8.600 Euro an die Stadt überreicht werden konnten.
Soweit für heute
Viele Grüße
Mike und Jörg
Alle Bilder: © Jörg Fischer www.sachsenfotos.de
Bericht anderer Festungstester