Aus der Festungschronik: König Albert von Sachsen zu Besuch auf dem Königstein

Kommentare deaktiviert für Aus der Festungschronik: König Albert von Sachsen zu Besuch auf dem Königstein

Die Sonderausstellung „Hohe Gäste auf Sachsen schönster Feste“ wird vom 3. April bis 1. November 2020 in der Magdalenenburg auf der Festung Königstein zu sehen sein. Die Ausstellung zeigt, dass der Königstein schon im frühen 18. Jahrhundert ein beliebtes Ausflugsziel war und widmet sich den Berühmtheiten unter den frühen Touristen – Prominenten aus Wissenschaft, Politik und Kunst. Zum Ablauf des Besuchs König Alberts von Sachsen am 7. Oktober 1874 ist in der Festungschronik folgender Eintrag zu lesen:

Eintrag in der Festungschronik

Porträt König Albert von Sachsen | Öl auf Leinwand | Alfred Diethe, 1876

Gegen 14:30 Uhr trafen Ihre Majestäten der König und die Königin, Ihre Königlichen Hoheiten Prinz und Prinzessin Georg und die Weimarischen Erbherrschaften, so wie Prinzessin Marie von Meinigen nebst Gefolge zu Wagen hier ein.

Auf dem von der Kugelwiese nach dem Schatzhause führenden Wege, mit dem rechten Flügel am Proviant-Magazine, stand die Infanterie-Compagnie als Ehrenwache formiert; die Herren Ärzte und Oberbeamten, die Unterbeamten und Handwerker, so wie die sämtlichen Frauen und größeren Kinder waren zum Empfange am Brunnenhause versammelt; am Ausgange der lichten Appareille oben war eine Ehrenpforte erbaut; 2 kleine Mädchen streuten von der Winde an Blumen.

Der Herr Festungs- und der Unterkommandant empfingen die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften an der Hornwache, wo dieselben ausstiegen.

33 Salutschüsse zur Begrüßung …

Auf dem Horne und den Batterien 39 und 41 war je eine 15 cm Kanone aufgestellt, aus welchen 33 Schuss abgegeben wurden; das Feuern begann, als die Wagen bei der Stellmacher-Wohnung sichtbar wurden, hörte aber auf, als sie sich der rothen Brücke näherten.

Mit dem ersten Schusse wurde die sächsische Flagge auf der Georgenburg aufgezogen. Bei der Ankunft Seiner Majestät am Brunnenhause brachte der Zeug-Feldwebel Stephan ein „Hoch“ aus.

Nachdem Seine Majestät der König die Ehrenwache besichtigt hatten, verfügten sich die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften auf ungefähr eine Viertelstunde in die Königszimmer, machten dann einen Rundgang um die Festung, wobei von der Königsnase 3 Echoschüsse gethan wurden, besichtigten den Brunnen und

… und 33 Salutschüsse zum Abschied

gingen dann zu Fuß den Berg hinab, stiegen in die am Fuße haltenden Wagen, fuhren nach dem Dampfschiffe und mit diesem, auf welchem das Diner eingenommen wurde, nach Dresden; während das Schiff die Festung passierte, wurden wieder 33 Schuss von der Königsnase abgefeuert, da Seine Majestät befohlen hatte, dass dies erst hierbei und nicht beim Abgange von der Festung geschehen (soll).