Nah und fern: Die Verteidigung der Festung Königstein

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Unsere Praktikantin Maria Mann erkundet die neue Dauerausstellung im Alten Zeughaus – ein persönlicher Bericht.

Im dichten Nebel war das Alte Zeughaus am Morgen kaum zu erkennen. Erst nachdem ich am Offizierskasino vorbeigegangen war, konnte ich das helle Gebäude direkt an der Festungsmauer klar vor mir sehen.

Mit Mund-Nasen-Bedeckung ausgerüstet, ging es rein. Der Eintritt durch das große Holztor ist beeindruckend. Der Raum dahinter wirkt hell und einladend. Drei massige Säulen teilen ihn und tragen das Gewölbe. Aufmerksame Besucher können sogar eine kleine Besonderheit an den Säulen entdecken: Es sind Steinmetzzeichen. Man findet sie an vielen Gebäuden auf der Festung.

Eine kleine Rampe führt ein Stückchen nach unten. Man kann im Inneren des Gebäudes Kanonenrohre, Mörser, Pyramiden aus Mörserbomben und einen Nachbau eines Transportwagens genauer erkunden. Sie stehen in der Mitte des Raumes zwischen den Säulen. An den Wänden stehen sechs Vitrinen.

Für architektur- und kunstbegeisterte Besucher wie mich bietet der Ausstellungsraum faszinierende Einblicke: Man sieht dem Gebäude an, für welchen Zweck es gebaut wurde: die Aufbewahrung großer Geschütze und kleinerer Waffen. Kurfürst Christian I. (1560-1591) gab es in Auftrag, als er den Königstein zur Festung ausbauen ließ. 1594 war es fertig. Die Wände sind massiv und die Fenster recht klein. Das Gebäude sollte vor Angreifern sicher sein.

Jede Vitrine widmet sich anschaulich einem eigenen Thema: von der Geschichte und Nutzung des Alten Zeughauses über Fern- und Nahverteidigung bis hin zur Geschichte und Technik der Artillerie.
Beim Thema „Artillerie – Technik“ kann man ein Video anschauen. Es zeigt, wie als Soldaten Uniformierte eine Kanone auf der Festung Königstein laden und abfeuern.

Eine Bildershow zeigt die Verteidigung direkt an der Festungsmauer. Diese Lithografien haben mich besonders überrascht. Auf einer sieht man kleinere Steinhaufen auf der Innenseite der Festungsmauer. Neben den Haufen stehen zwei Soldaten. Sie bewachen die Festung und sind bereit Steine herunter zu werfen, wenn sich jemand zu nah an die Mauer heranwagt.
Ein weiteres Highlight der Ausstellung ist in meinen Augen die Figur des Kanoniers. Seine Uniform wurde nach historischen Vorbildern aus der Zeit um 1740 hergestellt.

Die Dauerausstellung „Das Alte Zeughaus und die Artillerie der Festung Königstein“ ist bis 31. Oktober täglich von 10 bis 18 Uhr zu sehen. Von November bis März ist sie von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist im regulären Festungseintritt enthalten.