Wichteln auf der Festung

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Pünktlich um 8:15 Uhr hält ein roter Doppeldeckerbus vor dem Kinderhaus Struppen. Aufgeregt durcheinander plappernd steigen die Kinder des ABC-Clubs und die Sonnenkinder-Gruppe ein und suchen sich ihre Plätze. Insgesamt 40 Kinder fahren heute mit ihren Erzieherinnen zum Wichtelprogramm der Festung Königstein. Zum Glück ist es nur ein Katzensprung bis dorthin. Der Oldtimer-Bus schaukelt gemütlich von Struppen in Richtung Königstein und brummt kurz darauf den Festungsberg hinauf.

Die Kinder fahren mit dem Fahrstuhl auf das Festungsplateau, wo sie Schließkapitän Clemens in schnieker roter Uniform begrüßt. Die Kinder merken gleich: Clemens ist eine Respektsperson – hier herrscht Ordnung und Disziplin. Er lässt die Kinder in Zweierreihe antreten und erklärt, dass sie alles fragen dürfen, was sie interessiert – aber bitte vorher mit Handzeichen melden. Das klappt nicht ganz auf Anhieb, aber nach kurzer Zeit ist Clemens zufrieden mit der Rasselbande und zieht die Kinder mit spannenden Geschichten in seinen Bann.

Zuerst muss Farbe auf die Rolle

Zuerst muss Farbe auf die Rolle

Im Druckatelier

Die Kinder werden in zwei Gruppen aufgeteilt – die ABC-Club-Kinder gehen mit Clemens zuerst auf Entdeckungstour über die Festung, die Sonnenkinder-Gruppe steuert das Festungsatelier in der Magdalenenburg an. Dort wartet bereits Museumspädagogin Maria Pretzschner, die alles für das Drucken mit der historischen Druckerpresse vorbereitet hat. Zahlreiche Druckstöcke mit Weihnachtsmotiven und Festungsansichten stehen zur Auswahl.

Kinder im Druckatelier

Kinder im Druckatelier

Die Kinder können sich aussuchen, ob Sie mit schwarzer oder grüner Farbe arbeiten möchten und welches Papier sie bedrucken – es stehen verschiedene Tonpapiersorten und kleine Tüten zur Verfügung. Maria Pretzschner erklärt, wie es geht: Die Druckfarbe wird zunächst auf eine Glasplatte aufgebracht. Dann wird eine Farbrolle solange darüber gewalzt, bis diese gleichmäßig mit Druckfarbe überzogen ist. Ist dies geschehen, wird damit der Druckstock bearbeitet, bis die erhabenen Konturen ganz und gar mit Farbe überzogen sind.

Die Kinder sind eifrig bei der Sache und rollern und walzen was das Zeug hält. Nun wird es ernst: es geht an die Presse. Der Druckstock wird auf die Unterlage gelegt, das gewünschte Papier kommt auf die gefärbte Seite. Dann heißt es kräftig an der Druckwalze ziehen, dann vorsichtig das Papier abziehen – wow, das ist toll geworden!

Einer nach dem anderen treten die Kinder an die Festungspresse und drucken ihre Motive. Die meisten sind sehr zufrieden mit den schönen Ergebnissen. Manchmal war es im ersten Anlauf ein bisschen zu wenig Farbe, dann darf ein zweiter Versuch gemacht werden. Alle Drucke müssen nun eine Weile zum Trocknen liegen bleiben. In der Zwischenzeit ist Schließkapitän Clemens mit den ABC-Club-Kindern vom Rundgang zurück und holt die Sonnenkinder zu einem kleinen Rundgang über die Festung ab. Er kündigt sogar an, dass die Kinder ins Verließ hinabsteigen würden – das klingt spannend, aber auch ein bisschen gruselig. Doch in der Gruppe kann ja nichts passieren. Also los!

Aus dem Weg zum Brunnenhaus

Aus dem Weg zum Brunnenhaus

Auf Entdeckungstour mit Schließkapitän Clemens

Die Gruppe marschiert aus der Magdalenenburg hinaus zum Brunnenhaus und darf einen Blick in den 152,5 Meter tiefen Brunnen werfen. Dann geht es weiter zum Torhaus und hinab in die geheimnisvollen Tiefkeller mit den uralten Verteidigungsanlagen. Schließkapitän Clemens erklärt den Kindern, welche Funktion die Pechnase und die Steinschmeiße hatten und dass es auf der Festung über die Jahrhunderte zahlreiche Gefangene gab, die im Kerker ihr trauriges Dasein fristen mussten.

Wichtelbahn vor dem Offizierskasino

Eine Runde mit der Wichtelbahn – das ist ein Gaudi…

 

Ein Runde mit der Wichtelbahn…oder zwei…oder drei

Nach diesem kurzen Abstecher in die Geschichte der Festung steht nun eine lustige Fahrt mit der Wichtelbahn auf dem Programm. Gegenüber dem Offizierskasino steht eine Garteneisenbahn und wartet auf die kleinen Passagiere. Die Wichtelbahn zuckelt gemütlich im Kreis um den Riesen-Schwibbogen – das ist ein Gaudi…

Ein Türchen an Deutschlands längstem Adventskalender öffnen

Zum Schluss steht noch das Öffnen des 2. Fensters des längsten Adventskalenders Deutschlands an. Die Kinder singen „Oh Tannenbaum“ während Schließkapitän Clemens die Leiter hochsteigt und das Türchen öffnet. Währenddessen pustet Frau Holle vom Fensterchen nebenan fleißig Schneeflocken – wenn Petrus das schon nicht schafft, müssen wir eben ein bisschen nachhelfen.

 

Nach einem Abschiedsständchen für Clemens sagen die Kinder der Festung auf Wiedersehen und tuckern im roten Doppeldeckerbus zurück ins Kinderhaus. Kinder und Erzieherinnen sind sich einig: „Das war ein toller Ausflug auf dem Königstein und wir kommen bestimmt bald wieder!“