(M)ein Praktikum – viele Erlebnisse
Von unserer Praktikantin Maria Mann
Ich bin Maria und habe knapp sieben Wochen im Rahmen meines Praktikums die Festung Königstein erkundet. An der Technischen Universität Dresden studiere ich seit acht Semestern Kunstgeschichte.
Das Praktikum dient Studierenden dazu, sich in möglichen Berufsfeldern auszuprobieren und zu orientieren. Seit meiner Kindheit gehört der Anblick der Festung zu den Dingen, die für mich Zuhause bedeuten.
Jetzt hatte ich Gelegenheit, die Stadt Königstein und Umgebung von der Festung aus zu sehen – und das nicht nur als Besucher.
Nicht nur das, ich habe auch viel gelernt:
Die Festung umfasst eine Ansammlung von Gebäuden, die im Laufe der Zeit unterschiedlich genutzt wurden. Das ist baugeschichtlich sehr spannend. Je nach Bedarf wurde abgerissen, umgebaut oder angebaut. Das ist vergleichbar mit einer Stadt. In einigen Gebäuden wohnten Leute. Andere, wie das Brunnenhaus und das Proviantmagazin dienten zur Versorgung der Bewohner. Sächsische Herrscher wie August der Starke (1670-1733) nutzten die Festung auch um zu feiern. Also gab es dafür ebenfalls geeignete Räumlichkeiten. Außerdem war die Festung ein strategisch wichtiger Ort. Feinden sollte durch Bauwerke wie die hohen Mauern und der steile Aufgang mit mehreren Toren der Angriff erschwert werden.
Was macht man als Praktikant auf der Festung?
Ich machte mich erstmal mit der Anlage vertraut: Dafür habe ich viel gelesen, Führungen von verschiedenen Gästeführern begleitet und bin auf Entdeckertour durch die Dauerausstellung „In Lapide Regis“ gegangen.
Dort gibt es auch einen Abguss der Klosterpforte. Die Pforte kann man von außen am Festungsaufgang nur anhand eingeschlagener Treppen und einer Hinweistafel erahnen. Direkt vor diesem Stück Geschichte zu stehen, ist nochmal besonders beeindruckend. Dafür haben mich Maria Pretzschner und Markus Bitterlich und Mitglieder des Festungsvereins mit zur Klosterpforte absteigen lassen. Herzog Georg der Bärtige (1500-1539) ließ das Kloster für die Cölestinermönche vom Oybin bauen. Sie hatten die Festung aber schon wenige Jahre später verlassen. Das Kloster und dessen Mauern wurden dann überbaut und sind nun unter dem Exerzierplatz.
Zu den unterirdischen Bauwerken gehören auch die Munitionsladesysteme, die Saalkasematte, der Torhauskeller und das Bärenloch. Diese habe ich in meiner Zeit hier auch sehen dürfen.
Museumspädagogik, Museologie & Festungsblog
Bei museumspädagogischen Angeboten wie dem Herstellen von Kräutersalzen und dem „Spielen wie vor 100 Jahren“ half ich ebenfalls mit. Daneben erhaschte ich einen Einblick in die Arbeit der wissenschaftlichen Abteilung. Den Umgang mit der Software, mit der man das Inventar der Festung einsehen kann, habe ich geübt, indem ich zu einigen Gemälden auf der Festung recherchiert habe. Dabei war wichtig, herauszufinden woher sie kommen oder nach welchen Vorbildern sie angefertigt wurden. Außerdem hatte ich die Gelegenheit, zwei weitere Blogbeiträge für die Festung zu schreiben: zur tierischen Familienführung und zur neuen Dauerausstellung im Alten Zeughaus.
Das Praktikum war sehr vielseitig und ich konnte mich in verschiedenen Tätigkeitsbereichen ausprobieren: von der Museumspädagogik, über die Museologie, von Blogbeiträgen bis hin zur Arbeit mit den Gästen.
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Wir danken Maria Mann ganz herzlich für Ihre engagierte Mitarbeit! Sehr gern geben wir Schülern und Studierenden (m/w/d) die Möglichkeit, auf der Festung Königstein im Rahmen eines Praktikums erste Erfahrungen im Berufsleben zu sammeln. Informationen zu Praktika auf der Festung Königstein